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Über Lambsheim
Bereits in vorgeschichtlicher Zeit dürften sich auf Lambsheimer Gemarkung Menschen angesiedelt haben.
Dafür sprechen die hier aufgefundenen Steinwerkzeuge aus dem mittleren Neolithikum (3000 bis 4000 v. Chr.),
diverse Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit und ein Höckergrab aus der zweiten Bronzezeitstufe (15. bis 13. Jahrhundert v. Chr.).
Wahrscheinlich war Lambsheim etwa 300 n. Chr. ein römisches Lager, das sich an der Gabelung zweier Römerstraßen befand.
Artefakte von damals sind Reste römischer Bauanlagen sowie römische Münzen und Keramiken – Dachziegel, Amphoren, Terra Sigillata sowie eine Epona - die der Lambsheimer Gemarkung entstammen.
In der Zeit zwischen 400 und 600 n. Chr. besiedelten die Franken den vorderpfälzischen Raum und gründeten Lambsheim und andere auf „–heim“ endende Orte.
Katasterplan von 1837![]() Bitte anklicken zum Vergrößern! Top
Das Lambsheimer Türmchen
Das Lambsheimer Türmchen ist fast alles, was von der Lambsheimer Stadtmauer übrig ist. Top
Im Jahre 1323 wurde Lambsheim Stadt, und die Lambsheimer durften ihren Ort mit einer Stadtmauer schützen. Sie wurde später in mehreren Kriegen zerstört und anschließend wieder aufgebaut. Vor fast 200 Jahren riss man die Stadtmauer nach und nach ab. Sie wurde einfach nicht mehr benötigt. Die Steine und auch einige der Fundamente verwendete man zum Bau von Häusern und Scheunen. Ein Stück Stadtmauer steht noch zwischen den Kirchen, dort, wo immer der Weihnachtsmarkt stattfindet. Das Lambsheimer Türmchen blieb auch übrig. Es befand sich nämlich am Rande eines Gartens, dessen Eigentümer sich gegen einen Abriss wehrte. Später setzte man dem Lambsheimer Türmchen eine Spitzhaube auf. Doch eine solche hatte es früher nie gehabt. Wie ein Burgturm und vermutlich am oberen Rand von Zinnen umgeben wachte das Lambsheimer Türmchen über das Neutor, eines der drei Stadttore. Das Neutor war kein einfaches Tor, sondern ein sogenanntes Kammertor oder Doppeltor. War ein Fahrzeug durch das erste Tor gefahren, musste es noch durch ein zweites Tor, bevor es richtig im Ort war. Man konnte nämlich vor und hinter dem Fahrzeug die Tore verschließen, so dass es quasi in der Falle saß. Die Stadtwächter konnten es so leicht kontrollieren und den fälligen Zoll einfordern, ohne den man nicht ins Innere Lambsheims kam. Unter Materialien sind genauere Informationen zum Lambsheimer Türmchen und zur Stadtmauer zu entnehmen. Es sind Texte, Geschichten, Karten und Bilder. Auch Bilder des Modells, das die Lambsheimer Heimatfreunde e.V. vom Kammertor des Lambsheimer Türmchens bauten, sind darunter. Quellenindex
Das Modell „Lambsheim 1837“
Wir schreiben das Jahr 1837. Lambsheim zählt etwa 2100 Seelen. Die Stadtrechte sind aufgegeben, die frühere Stadtmauer existiert
nur noch in wenigen Fragmenten und ihr genauer Verlauf ist nicht mehr rekonstruierbar. Nur noch das doppelte Grabensystem umschließt
den Ortskern. Die Zeit Napoleons und der französischen Verwaltung ist vorbei. Lambsheim ist seit gut 20 Jahren bayerisch und König
Ludwig I. hat seine Landvermesser in die Pfalz ausgesandt, um die Neuerwerbung exakt zu vermessen. Das diente nicht zuletzt dem Zweck
die dem Land auferlegte Steuerlast gerecht zu verteilen. Der Gründlichkeit der bayerischen Landvermesser verdanken wir einen Katasterplan
im Maßstab 1:2500, in dem in beeindruckender Weise das damalige Lambsheim mit allen Grundstücken und Gebäuden dargestellt ist.
Farbliche Kennzeichnungen erlauben die Unterscheidung zwischen Wohnhäusern, Nebengebäuden, Höfen, Wiesen und Äckern.
Auf Basis dieser Vorlage bauten Mitglieder der Lambsheimer Heimatfreunde e.V. derzeit auf einer Holzplatte von 1,30 x 1,80 m
ein Modell im Maßstab 1:400. Leider enthält ein Katasterplan naturgemäß keine Angaben über Höhe, Dachform und Fassaden der Gebäude.
Die Modellbauer waren deshalb gezwungen, mit Kamera und Messgeräten durch die Straßen, Gassen und Höfe von Lambsheim zu streifen,
um aufgrund der alten Bausubstanz den Originalzustand soweit wie möglich zu rekonstruieren. Die Realisierung dieses aufwändigen
Projektes war allerdings nur möglich, weil die Materialkosten aus Vereinsmitteln und Spenden gedeckt wurden, vor allem aber,
weil Vereinsmitglieder alle Arbeiten ehrenamtlich erbrachten. Es ist vorgesehen, das Modell an einem geeigneten Ort aufzustellen
und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch soll es Ausgangs- und Orientierungspunkt für Ortsführungen sein.
Die Lambsheimer Heimatfreunde e.V. freuen sich nun, mit Hilfe ihres Modells den Lambsheimer Bürgern und interessierten
Besuchern das Bewusstsein für die Ursprünge des Ortes zu vermitteln. Besichtigungen sind jederzeit nach Vereinbarung möglich,
telefonisch unter 06233/50912 oder per Mail über info@lambsheimer-heimatfreunde.de.
Ansichtskarten aus Lambsheim![]() 01 Ansichtskarte Lambsheim, kolorierte Fotografie, um 1900
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